Praxisbeispiel

Wie finanziert sich das Magazin «Weltwoche» von Roger Köppel?

Schon oft wurde über die Finanzierung der Weltwoche spekuliert: Eine datenjournalistische Auswertung für das Branchenmagazin «Schweizer Journalist:in» liefert Einblicke zu zwei untersschiedlichen Zeitpunkten.
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Schon oft wurde darüber spekuliert, mit welchen Mitteln sich die Weltwoche finanziert. Zusammen mit dem Chefredaktor des Branchenmagazins «Schweizer Journalist:in», Markus Wiegand, bin ich aus diesem Grund auf die Suche nach den Geldquellen des Wochenmagazins gegangen.

Nebst einer ausführlichen Schätzung von Branchenkennern, nachgeforscht durch Markus Wiegand, habe ich mich unter anderem an die Auswertung aller Inserate von zwei Weltwoche-Jahrgängen (2006 und 2010) gemacht. Im Folgenden möchte ich diese Daten kurz vorstellen und weitere Informationen zur Recherche geben.

Es war eine schweisstreibende Arbeit, mit einem sichtbaren Ergebnis. Über 100 Weltwoche-Ausgaben habe ich über einige Wochen gesichtet, analysiert und die gefundenen Inserate in Excel-Tabellen übertragen. Das dabei herausgekommene Datenmaterial möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Eine Kurzzusammenfassung der auffallendsten Ergebnisse haben wir bereits in der Mai-Ausgabe des Schweizer Journalisten unter dem Titel «Köppels grosses Geheimnis» veröffentlicht.

Zeit vor und nach Köppel im Vergleich

Weshalb haben wir uns genau für die Jahre 2006 und 2010 entschieden? Nachdem Roger Köppel bereits im Juni 2001 die Weltwoche als Chefredaktor übernommen hatte, wechselte er im Frühling 2004 nach Berlin zur deutschen «Die Welt». Ziemlich überraschend kehrte Köppel im November 2006 in die Schweiz und somit zur Weltwoche zurück. Neu nun in den Funktionen Verleger und Chefredaktor zugleich.

Mit der Dauer eines ganzen Jahres wollten wir vermeiden, dass externe Faktoren zu sehr auf die Auswertungen einwirken können. Mit der Aufsplittung der voneinander unabhängigen Zeitpunkte wollten wir zudem untersuchen, ob eine Korrelation zwischen dem (Neu-)Zugang von Roger Köppel als Chefredaktor und der Inserateanzahl und -auswahl gegeben ist.

Bis heute ist unklar, wie und mit welchen Konditionen Roger Köppel im Herbst 2006 die Weltwoche dem damaligen Besitzer, dem Verlag Jean Frey, abwerben konnte. Immer wieder tauchten Gerüchte auf, die Köppel stets vehement abstritt oder gar unkommentiert im Raum stehen liess. Wie der Chefredaktor bei der Weltwoche auf die vorliegenden Resultate reagierte, kann ebenfalls im Artikel des Branchenmagazins «Schweizer Journalist:in» nachgelesen werden.

Artikel zur Finanzierung im Branchenmagazin «Schweizer Journalist:in».