«Hätten wir genügend Ressourcen, könnten wir mehr bieten», ist eine langläufige und immer wieder gehörte Argumentation auf Podiumsdiskussionen zur Zukunft des Journalismus. Dass mit gezielter Vernetzung ebenfalls die Qualität im Journalismus gesteigert werden kann, hört man bedeutend weniger oft. Ab sofort soll sich dies zumindest für junge Journalistinnen und Journalisten ändern.
Landauf und landab klagen Journalisten über fehlende finanzielle Ressourcen, zu wenig Zeit und zu grosse Nachrichtenfluten, um ihre Arbeit noch mit den gewünschten Ansprüchen an Qualität und Nutzerorientierung absolvieren zu können. In Deutschland tönts sogar schlimmer: «Journalismus ist ein Beruf, den sich nur Gutbetuchte leisten können». Da liegt es auf der Hand, dass die Konkurrenz unter den Medienschaffenden stetig wächst und sich alteingesessene Journalisten mit einer gewissen Regelmässigkeit über junge Journalisten enervieren. Die Jungen wiederum sind noch gerade gut genug, um am Wochenende als Billigarbeitskräfte in den Contentfabriken Agenturmeldungen ins Redaktionssystem abzufüllen.
Da ist es nichts als logisch, dass Berufseinsteiger bereits nach wenigen Jahren ihren Idealismus verlieren und in die PR-Branche wechseln. Was zur Folge hat, dass auch weiterhin alteingesessene Journalisten über die Themen der Jungen berichten und diese sich wiederum noch mehr von den Medien abwenden. Ein typischer Teufelskreis beginnt sich zu drehen.
Was bringt das ständige Wehleiden und Klagen? Viel erfolgreicher ist doch genau an diesen Punkten selbst anzupacken und etwas Neues zu gründen. Aus diesem Grund entstand jungejournalisten.ch, eine Plattform für und von jungen Journalistinnen und Journalisten. Bereits rund 30 Jungjournalistinnen und –journalisten haben im Vorfeld ihr Interesse angemeldet. Dank einer Kooperation mit dem Dachverband Junge Medien Schweiz wird diese Zahl um ein Vielfaches erhöht.
Nun geht es also los. Die Verantwortung, aus der gegebenen Situation das Beste zu machen, liegt bei uns allen. Melde dich noch heute an und bringe deine kreativen Ideen in die Diskussion mit ein.
Dieser Artikel wurde zuerst auf jungejournalisten.ch veröffentlicht.