Der erste Monat des neuen Jahres ist noch nicht zu Ende und der digitale Journalismus ist um ein neues Tool reicher: CNN und Twitter haben heute angekündigt, dass sie zusammen mit Dataminr eine Kooperation eingehen. Dabei entwickeln die drei Unternehmen ein Tool, um Breaking News genauer aus Tweets herausfiltern zu können.
Eine halbe Milliarde Nachrichten werden täglich getwittert. Vieles davon ist für die Öffentlichkeit irrelevant, doch hin und wieder befinden sich auch echte News-Perlen in der unüberschaubaren Fülle an Tweets. Um diese ausfindig machen zu können, hat Dataminr – ein 2009 gegründetes Startup – einen automatisierten Prozess basierend auf verschiedenen Klustervorgängen entwickelt. Einst mit dem Ziel, Analysten bei ihren Investitionen an der Börse mit genaueren Informationen zu unterstützen, wurde dieser Prozess nun auch für Journalisten optimiert.
So entdeckt Dataminr Breaking News
Doch Dataminr kann nicht nur die Information an sich ausfindig machen, sondern liefert den Journalisten auch die nötigen Metadaten: Wer hat die Information zuerst veröffentlicht? Wie wurde sie anschliessend geteilt?
Sämtliche dieser Erkenntnisse bezieht Dataminr aus 25 verschiedenen Variablen, die bei der Analyse einbezogen werden. Darunter befinden sich etwa der Einfluss des jeweiligen Accounts, linguistische Analysen, die Geoposition und der Zeitpunkt. Dataminr macht sich dabei die Twitter-API/firehouse zunutze, welche den detailliertesten Zugang zu den Twitter-Inhalten gewährleistet.
So sieht Dataminr in Betrieb aus
Bei der Präsentation der neuen Kooperation verwiesen die CNN-Journalisten auf verschiedene News-Geschichten, bei welchen sie dank des neuen Tools schneller Augenzeugen ausfindig machen konnten. So sei das Tool zum Beispiel bei der jüngsten Schiesserei in einem Einkaufszentrum in der Nähe von Washington zum Einsatz gekommen.
Bereits vier Minuten nachdem der erste Tweet zum Ereignis abgesetzt wurde, hatte das Tool diesen ausfindig gemacht und die entsprechenden Stellen alarmiert.
Diese neuste Entwicklung zeigt deutlich, wohin die Reise im News-Journalismus im angebrochenen Jahr geht: Immer stärker werden Algorithmen in die journalistische Arbeit einbezogen. Die News werden künftig hautpsächlich von technischen Tools entdeckt, gefiltert und aggregiert.
Dies entbindet die Journalisten allerdings nicht von ihrer bisherigen Aufgabe. Noch immer werden sie manuell ihre Nachrichtenfaktoren an die gefilterten Informationen anwenden müssen und mit den nötigen Verifikationstools diese Informationen prüfen.
Dataminr-CEO Ted Bailey bei der Präsentation des neuen Tools
(Artikelbild via The Next Web)
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