Team Canvas: Dieses Tool fördert eine bessere Zusammenarbeit im Team

Wie entsteht Zusammenhalt im Team? Vor Corona haben Unternehmen ihre Teams zu teuren Spass-Anlässen auf eine Insel geflogen, liessen die Mitarbeiter:innen gefährliche Sportarten durchführen oder haben gleich ganze Hotels für mehrere Tage (und Nächte) für sich gebucht.
In den meisten Fällen bleiben von solchen Ausflügen höchstens einige peinliche Anekdoten und hohe Spesen hängen. Echte Fortschritte bei der Kollaboration im Team resultieren äusserst selten.
Art der Zusammenarbeit gemeinsam neu definieren
Immer häufiger höre ich in den letzten Wochen, dass die räumlich getrennte Arbeit im Team persönlich mehr als bisher zusetzt. Umso stärker sind deshalb nun Aktivitäten gefragt, welche das Wir-Gefühl zwar unterstützen, aber über über ein digitales Feierabendbier oder einem Wochenende mit Corona-Schnelltests in Luxus-Hotels hinausgehen.
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Mitarbeiter:innen, die nach grossen, traumatischen Ereignissen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, Schwierigkeiten haben, sich bei der Arbeit zu konzentrieren und gewisse Neuorientierungen notwendig sind.
Gerade jetzt – ein Jahr nach Start der ausgedehnten Homeoffice-Arbeit – kann es deshalb hilfreich sein, sich im Team bewusst Zeit zu nehmen, um die Art der Zusammenarbeit, individuelle Bedürfnisse, sowie gemeinsame Ziele neu zu definieren.
Denn: Die Leistung von Teams sinkt, sobald Team-Mitglieder umeinander herum und nicht miteinander arbeiten. Das passiert, wenn das Teamklima unsicher ist, Erwartungen unausgesprochen und Aktivitäten innerhalb des Teams schlecht aufeinander abgestimmt sind.
Mit Transparenz zu mehr Vertrauen
Ein Werkzeug, um diese Unklarheit konkret anzugehen, ist das gemeinsame Erstellen eines «Team Canvas». Der grosse Vorteil eines Tools wie dem «Team Canvas» ist, dass sich mit gezielten Fragen sämtliche Team-Mitglieder Gedanken zur eigenen Rolle und den Bedürfnissen für die Zusammenarbeit machen müssen.
Mit dem «Team Canvas» können Gruppen von 4-20 Personen während rund 60 Minuten (Basic Version) oder 120 Minuten (Advanced Version) eine gemeinsame Sprache finden und die Zusammenarbeit signifikant verbessern.
Eine aussenstehende Person zur Moderation kann zudem diesen Prozess auf mehreren Ebenen unterstützen: Ein:e Coach:in hat die Freiheit, Unausgesprochenem stärker auf den Grund zu gehen, Rückfragen zu stellen und Grundsatzdiskussionen zu strukturieren.
Bereits mehrfach durfte ich solche Prozesse in Teams (digital und vor Corona auch noch vor Ort) moderieren. Lassen Sie mich gerne wissen, falls Sie hierzu Unterstützung brauchen.
Konkrete Fragen für die «Zeit danach»
Es lohnt sich, den «Team Canvas» in regelmässigen Abständen zu überprüfen. Spätestens nach Abgang resp. Neuzugang eines Team-Mitglieds oder aber alle halbe Jahre sollte der Prozess wiederholt werden. Die visuelle Form hilft dabei, sich an die Ausgangslage zu erinnern und wo nötig zu überarbeiten.
Spätestens jetzt wäre es übrigens auch an der Zeit, im Team über die «Zeit danach» zu sprechen:
- Wird erwartet, dass ich in naher Zukunft wieder vor Ort arbeite?
- Falls ja: In welcher Häufigkeit und für welche Tätigkeiten soll ich zurück ins Büro kommen?
- Wie organisieren wir künftig hybride Team-Meetings?
- Gibt es Dinge, die digital besser funktioniert haben und wir künftig beibehalten wollen?
Haben Sie als Vorgesetzte:r Mut, diese Dinge anzusprechen. Und wenn Sie schon daran sind: Sprechen Sie in Ihrem Team auch darüber, wie Sie künftig Entscheide fällen wollen.
Denn Menschen haben tendenziell weniger Angst vor Veränderungen als vor dem Unbekannten.
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