Wie eine interaktive Sendung bei SRF entsteht

Interaktives Fernsehen bedeutet nicht nur, Tweets am Bildschirm anzuzeigen und Fragen der Zuschauer vorzulesen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie eine interaktive Sendung bei Schweizer Radio und Fernsehen entsteht.

Es war nicht das erste Mal, als vergangenen Sonntag «Schweiz aktuell extra» fünf Stunden live von der Landsgemeinde in Glarus berichtet hat und das Publikum sich an der Sendung beteiligen konnte. Bereits bei verschiedenen anderen Spezialsendungen bezog Schweizer Radio und Fernsehen das Publikum aktiv ins Programm mit ein. Zuschauerinnen und Zuschauer können somit via Mail, Twitter, Facebook und SMS direkt ihre Fragen, Lob und Kritik bei den Sendemachern anbringen.

Das Publikum politisiert mit

Im Wahlkampf-Herbst 2011 berichtete SRF – damals noch Schweizer Radio DRS und Schweizer Fernsehen SF genannt – während zwei Wochen live vom Bundesplatz in Bern. Dabei standen nicht nur die nationalen Wahlen und die verschiedenen Diskussions- und Hintergrundsendungen im Vordergrund, sondern auch das Publikum, das sich entweder direkt vor Ort oder via soziale Netzwerke an der politischen Debatte beteiligen konnte.

Seinen Ursprung nahm das interaktive Angebot von SRF in der Spendesendung «Jeder Rappen zählt». Später folgten verschiedene Sportanlässe und «The Voice of Switzerland» als weitere interaktive Highlights.

Doch auch im Informationsbereich setzte SRF auf die Beteiligung des Publikums. So zum Beispiel in bisher drei «Schweiz aktuell»-Spezialsendungen: Im Mai 2012 während zwei Tagen von einer spektakulären Hausverschiebung in Oerlikon, im September 2012 von der Alpabfahrt im Appenzellischen Urnäsch und im Dezember 2012 von der Bundespräsidentenwahl in Bern.

Interaktion mit dem Publikum funktioniert aber nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Radio. Dort haben sich Telefongespräche mit Hörerinnen und Hörern bereits seit Jahren etabliert. Im Oktober 2012 beleuchtete Schweizer Radio DRS in einer Spezialausgabe des «Echo der Zeit», wie Twitter die öffentliche Kommunikation verändert hat. Dabei flossen Publikumsreaktionen ebenfalls live in die Sendung ein.

200% Konzentration

Nebst der Komplexität, welche die Planung und Konzeption einer solchen Live-Sendung mit sich bringt, stellt der Einbau sinnvoller Interaktionsmöglichkeiten eine grosse Herausforderung dar. Bereits bei der inhaltlichen und technischen Planung muss an die speziellen Anforderungen einer solchen interaktiven Sendung gedacht werden.

Während der Livesendung verlangt dieses zusätzliche Element höchste Konzentration bei allen Beteiligten. Bereits die Live-Atmosphäre sorgt bei den Moderatoren für gehörig Adrenalin. Doch dieser weitere Kanal stellt eine zusätzliche Herausforderung dar: Muss es besonders schnell gehen, melden die Produzenten zum Beispiel eine Frage auch mal über Funk direkt dem Moderator aufs Ohr. Weshalb die Interaktion mit den Zuschauern trotzdem gelingt und wie eine solche Sendung hinter den Kulissen aussieht, liefert das Making-of zur «Schweiz aktuell»-Sendung «Bundeshaus live» vom 5. Dezember 2012.

 

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